Unsere Arbeit in Wort und Bild …
Dieses Modell steht stellvertretend für einige der von uns gefertigten E-Pfeifen Modelle. Da Bruyere Holz in Form eines Knollenabschnitts vorliegt, gehen wir etwas anders vor, als bei einem rechteckigem Holzklotz (Schalenrohling, Bohlenabschnitt)
Die Bilder zeigen auch gleich den Unterschied. Der Pfeifenkörper wird stets neu und individuell an die vorliegende Form und Maserung des Holzes angepasst. Aus diesem Grund ist eine Nachfertigung schwierig. Im Gegensatz dazu stehen die Pfeifen, deren Formgebung wir durch eine Schablone auf das Holz übertragen und deren Ausarbeitung einem vorgegebenem Muster folgt.
Die Bilder zeigen nur einen kleinen Ausschnitt der zur Fertigung notwendigen Arbeitsschritte. Sie beschränken sich auf die Herstellung des Korpus. Da wir nahezu sämtliche Teile selbst fertigen, kommen weitere, teilweise sehr zeitintensive Arbeiten hinzu. Dazu gehört beispielsweise die Herstellung, Programmierung und Verkabelung der Elektronik, die Herstellung der Akkuröhren, Leuchtringe und Deckelkappen, die Herstellung der Mundstücke, Pfeifenständer etc.
Diese Vorgehensweise mag aus kaufmännischer Sicht eher kontraproduktiv erscheinen, bietet jedoch auch Vorteile.
Zudem stellt die Fertigung individueller Einzelstücke einen besonderen Reiz dar.
Wir sind sehr dankbar dafür, mit diesem wunderbaren Naturwerkstoff arbeiten zu dürfen und hoffen, einen Teil dieser Faszination an Sie weitergeben zu können.
Vielen lieben Dank für ihr Interesse.
Ausgangsmaterial zur Herstellung dieses Modells ist ein Knollenabschnitt der Baumheide. Zu Bruyere Holz haben wir bereits einen gesonderten Blogartikel geschrieben.
Die auf-skizzierte Form wird an der Bandsäge grob zugeschnitten. In diesem Fall haben wir beschlossen, einen Teil der Naturrandkante stehenzulassen.
Anschließend werden die Löcher für den Verdampferanschluss und die Akkuröhre gebohrt. Dabei ist es wichtig, Pausen einzulegen. Wir verwenden Druckluft, um den Bohrer herunterzukühlen. Bei hartem Holz kommen ausschließlich Bohrer aus Vollhartmetall zum Einsatz.
So schaut der grob vorgeschnittene und vorgebohrte Holzklotz aus, aus dem einmal eine E Pfeife werden soll. Eine besondere Schwierigkeit stellt die Ausarbeitung des Verdampferschafts dar. Hierbei kommen Bandsäge, Bandschleifer und Dremel zum Einsatz.
Einen Teil der charakteristischen Formgebung erhält das Modell durch Band und / oder Tellerschleifer. Um den entstehenden Staub abzusaugen, wird eine Absauganlage mit Zyklonabscheider verwendet. Wegen des Feinstaubs wird eine FFP Maske getragen.
Grob vorgeschliffen ist bereits zu erkennen „wohin die Reise gehen soll“ …
Nach einem weiteren Grobschliff mit 100er-Körnung wird das Loch für den Berührungskontakt gebohrt und der Verdampferanschluss mit Zierring aus Horn in den Schaft eingelassen.
Elektronik und Akkuröhre werden als komplette Einheit eingesetzt.
Um den Schaft auf den entsprechenden Durchmesser zu schleifen, wird ein Verdampfer aufgeschraubt.
Nun beginnt die manuelle Arbeit ohne Zuhilfenahme von Maschinen. Der „Lenzsche Schleifbogen“ ist bestens geeignet, um feine Taillierungen zu schleifen. Hochwertiges Schleifband verhindert spätere Riefen und Kratzer, denn diese müssen mühsam wieder heraus geschliffen werden.
Anschließend folgt der Feinschliff. In der Regel verwenden wir vier unterschiedliche Körnungen, wobei die jeweilige Körnung zweimal geschliffen wird. Wie im traditionellen Pfeifenbau üblich, wird das Holz zwischen den einzelnen Schliffen gewässert (leicht angefeuchtet). Dadurch stellen sich die Poren des Holzes auf und werden stets aufs neue abgetragen. Gutes Licht ist hilfreich, um Kratzer zu vermeiden. Der Feinschliff dauert in der Regel 2-3 Stunden. Je nach verwendeter Holzart und Formgebung wird auch mehr Zeit aufgewendet.
Das feingeschliffene Modell fühlt sich sehr glatt an. Die schöne Maserung des Holzes ist bereits zu erkennen.
Stets ein besonders spannender Moment: Der Ölauftrag befeuert die Maserung und offenbart die ganze Schönheit des Holzes.
In diesem Fall haben wir Drechsleröl verwendet. Das Öl verleiht dem Modell einen Seidenglanz. Dazu werden insgesamt 3–4 Aufträge einpoliert. Der Zwischenschliff erfolgt mit sehr feiner Stahlwolle, die Trocknungszeit beträgt jeweils 24 Stunden.
Bei Verwendung des Hochglanz-Öls werden teilweise 10 und mehr dünne Schichten Öl aufgetragen. Je nach verwendeter Holzart muss zusätzlich eine Grundierschicht aus Schellack aufgetragen werden. Auch hierbei wird die Oberfläche mit feiner Stahlwolle zwischen-geschliffen.
Et voilà...